Beruf mit 28 Buchstaben
Vielleicht ist das noch nicht einmal ein Rekord, aber irgendwie ein Verweis auf die langwierige Ausbildung, die ein OSM zu durchlaufen hat, bis er weiß, was ein Plattfußindianer für Mokassins braucht, um gut zu Fuß zu sein. Dann erst steht “Orthopädieschuhmachermeister“ auf den Meisterbriefen der Handwerkskammer, von denen bei Schinagl und Syrè gleich zwei im Laden hängen: für Simon Schinagl und Maximilian Syrè. Geballtes Fußwissen also.
Spaziergängers Freundin Moni hat ihm begeistert von der großen Werkstatt im ersten Stock der Theresienstraße 13 erzählt, von deren Existenz nur wenige wissen, die in dem eleganten Laden ihre Einlagen, Stützstrümpfe oder Gesundheitsschuhe kaufen. Da oben wird gehämmert, geschnitten, geleimt, genagelt, da werden Einlagen für den Fuß modelliert, orthopädische Schuhe für kranke und wertvolle Maßschuhe für gesunde Füße „gebaut“ und repariert. „Repariert“ fragte der Spaziergänger erstaunt. „Na ist doch logisch,“ meinte Moni, „das sind doch handgemachte Wertstücke. Sowas repariert man heute noch wie früher!“ Danach wurde ihre Stimme etwas schärfer: “Dass du aber das schöne Wort ‚Orthopädieschuhmacher‘ einfach zu einem zeitgemäß primitivem OSM verstümmelt hast, verzeih ich Dir jetzt nicht!“
Vielleicht morgen? - dachte er. Wird schon wieder werden...