Qualität und Ewigkeit
Die Welt scheint sich schneller zu drehen als früher. Also schmeißt man schneller weg, was man heute kauft. Die Wirtschaft hat sich darauf eingestellt: das Produktende ist oft einprogrammiert. Früher war das anders: Ein Kühlschrank namens Frigidaire von Opel (ja: Opel) kühlte bei Oma von 1948 bis 2003. Das war noch Qualität und damals selbstverständlich. Dazu passt die Geschichte, die vorgestern am Stammtisch erzählt wurde: „Bei Schuh-Feile“, sagte der Dirk am runden Tisch auf der Peschl-Terrasse, „gibt es zwei Mitarbeiterinnen, die miteinander hundertzehn Jahre in dem Laden verbracht haben. Die eine, die Anita Fattinger, an die 56 Jahr und die Anna Aderbauer 54 Jahr.“ Die Runde hob ergriffen das Glas und sagte andächtig „prost auf solche Mitarbeiter!“ Der Passauer Spaziergänger wagte die Frage „und leben die noch?“. Da lachte Dirk „und wie! Die arbeiten noch immer bei der Heidi Gell und garantieren sozusagen für ewige Qualität“
Verkäuferin war Beruf und Berufung für die zwei. Dazu ging sie drei Jahre in Lehre und Berufsschule. „Aus nix wird nix - aber ein begeisterter Lehrling wird oft mehr als ein gelangweilter Student“ sagte Wilfried, der große Personalcoach. Stimmt, dachte der Spaziergänger. Und gratuliert ganz leise allen, die ein Arbeitsleben lang Dir, mir, uns Qualität verkaufen!