Sonnenbummel in der Theresienstraße
Am besten so gegen Zehn. Dann steht die Sonne so hoch, dass sie fast die ganze Theresienstraße in Gold taucht. Am Eck vor Tchibo ist es noch zu schattig, um schon auf der Straße den Cappu zu geniesen, die Eisdiele hat noch zu, aber gegenüber bei Chaplin stehen die Stühle schon in der Sonne. Und beim Café Emotions blinzelt der Planet auch auf die ersten Müßiggänger, die ihr Frühstück lieber mit Freunden als allein daheim genießen.
Der Spaziergänger, der seine Gäste immer gern ins italienische Traditionlokal Zi’Teresa führt, staunt immer wieder, wie sehr sich die Straße ändert. Kaum macht ein alteingesessener Laden zu, entsteht eine Verführung nach der anderen: ein Inder, noch ein Italiener, noch ein Café, ein EssKulturFORUM, die Vinothek Weingut, natürlich ein Döner-Spezialist und schließlich - endlich - mit Anna Purna ein feines Restaurant mit „Healthy Ayurveda Food“. Genießermeile oder doch, wie die Frankfurter sagen, Fressgass? Während der Alte zur Innpromenade bummelt, überlegt er, was es wohl schon bald in den Räumen der gerade verstorbenen Funky Buddha Bar geben wird. Was in Passau wirklich fehlt, denkt er, ist eine „Grönland Kost-Bar“ mit Spezialitäten von der Robbe, dem Wal und - teuer - Eisbärtatzen vom Grill. Dazu gebackener Seetang mit Sojasoße.