Spaziergängers Suche nach der Tradition
Der Scholz, der da in Berlin im Kanzleramt, hat ´ne Zeitenwende ausgerufen - und schaut: es tut sich schon was! Zumindest in Bayern, Passau, Innstadt-Bräu. Da gibt‘s zum Bespiel das „Innstadt Schwarze“, eine Köstlichkeit, die uns Bayern im Zuge der Übervölkerung durch die sogenannten Preußen fast abhandengekommen war: Dunkles Bier, wie es bis 1946 bei uns üblich war. Malzig, süß und süffig. Hätt‘ der Passauer Spaziergänger damals seinem Opa von der Gassenschänke eine Maß Helles mitgebracht, hätt‘ er Watschn bekommen. Aber die Gefahr war gering: es gab kein Helles beim „Bauerngirgl“ in Obergiesing. Niemals nicht. Bis die Hell- und Pils-Säufer aus dem hohen Norden zu uns kamen, weil’s bei uns ja eh schöner ist. Zaghaft - aber stark im Geschmack - beginnt „Echt-bairisch-Dunkelbier“ seinen Platz zurück zu erobern. Die Zeitenwende bringt ein Stück Tradition wieder, die man lange Zeit nur in Klosterbrauereien gepflegt hat. Das „Innstadt Schwarze“ macht gerade Karriere. Auch im traditionellen Niedermeier Biergarten vom Bayerischen Löwen. „Laß das schmecka“, sagt der Kellner, „Prost!“