Wie einst bei Oma: Krustenbrot
Vor sechseinhalb Jahren blieb der Passauer Spaziergänger an einem sonnigen Mittwoch gegen Elfe nachdenklich Ecke Brunngasse und Bratfischwinkel stehen. Vor einem Eckladen standen geduldig ein Dutzend Menschen. Das Bild erinnerte ihn an jene Zeit, als sich noch vor jedem Laden eine Schlange bildete. Langsam, sehr langsam ging es voran: ein glücklich lächelnder, bepackter Kunde raus, ein neuer erwartungsfroher rein. Bäckerei stand in großen Lettern über dem Eingang, und schwerer lesbar „Mandl Edelmühle“. Ein komischer Name für einen Bäcker dachte er, während eine Dame vor ihm ihrem Begleiter zuflüsterte; „bleib außen, drin ist es eng“ und „reicht uns ein Laib Krustenbrot?“ Krustenbrot? Omas Krustenbrot vielleicht? Der Spaziergänger beschloss, es zu probieren. Und wurde schlagartig ein Fan dieses würzigen, wunderbaren Bäckerkunstwerks, das am besten frisch mit etwas Butter schmeckt. Den Herrn Mandl hat er leider nie gesehen um ihm danke sagen zu können, den freundlichen Verkäuferinnen aber schon - und dass er sich immer anstellen muss, hat er inzwischen akzeptiert. Er macht es gern. Es ist entspannend - und lohnt sich!