Xundheit im Nachtbus
Grad noch hat er ihn erwischt, der Passauer Spaziergänger den Bus zur guten Nacht. Es schaut so aus, als hätten ihm die Stadtwerke eine Sonderfahrt zugedacht, aber da kommt doch noch ein Kunde über den Platz gerannt: Isabella, Spaziergängers Nachbarin. „Wo kommst nachher Du her mitten in der Nacht?“ will er wissen, als sie sich hustend und schniefend neben ihm auf einen der Behindertensitze fallen lässt. Der müde Busfahrer schmeißt eben den Gang ins Getriebe, der Motor jammert ein bisserl - aber nicht so sehr wie Isabella. „Verdammt! Dieser Husten und Schnupfen - HATSCHI - machen mich ganz fertig! Und dann morgen früh wieder ins Büro...“ Der Alte schaut auf die Uhr: 23.17 und fragt: „wo warst?“ Isabella schaut in ihre Tasche, kramt und zeigt die Hustentropfen, das Nasenspray, die Halswehdrops und eine Packung Salbeitee. „Jetzt kann’s nur noch aufwärts gehen“, sagt sie, „weil der Apotheker Lindinger hat selber heut Nachtdienst und hat - HATSCHI - hat gsagt: des huift jetzt gwiss!“
Naja, denkt der Alte, wenn’s der Lindinger sagt, wird’s schon stimmen und wünscht Isabella „Bella notte“. Erst daheim fällt ihm ein, dass das doch Buona notte heißen muss.